Nicht erst seit Platons bedeutender Suche nach der Wahrheit (ἀλήθεια) anstelle von Erscheinungen (δόξα) ist die Menschheit von seinem Drang nach Wissen getrieben und bestimmt. Unsere mentale Fähigkeit ist nach Aristoteles und Cicero die besondere Eigenschaft, die uns von der tierischen Welt unterschiedet. Auch Tiere verfügen über Wissen, doch abgesehen vom Lernen aus Erfahrung, bilden Menschen a priori Überzeugungen, argumentieren und begründen diese, um zu begründeten und wahren Überzeugungen auf eine epistemisch rationale Art und Weise zu gelangen. Dieser Aufsatz bemüht sich, die Frage zu beantworten, wie wir etwas wissen können, indem zuerst die Einwände des radikalen Skeptizismus infrage gestellt werden, dann Wissen a priori analysiert wird, um schließlich darzustellen, dass epistemische Rationalität einen instrumentellen Wert hat und unabdingbar ist, um menschlich erreichbares Wissen zu erlangen.